45 +100 – Was geht, Jenny Zietz?
Köpenick geht voran! Der 1. FC Union Berlin macht Nägeln mit Köpfen: Schon in der Regionalliga sind die Spielerinnen Profis, der Aufstieg gelingt souverän und das Stadion An der Alten Försterei wird auch für die Frauen zur Heimstätte. Seit Sommer ist die ehemalige Nationalspielerin Jenny Zietz Geschäftsführerin im Profibereich Frauen. Wie der Verein die hohen Ambitionen umsetzt und wieso das alles funktioniert – das verrät sie in der aktuellen Folge!
Außerdem: Supercup… top oder flop?
Union Berlin denkt groß
„Jemand muss vorangehen. Das habe ich gerne auf dem Feld als Sportlerin gemacht, und so sehe ich das jetzt auch.“
Jennifer Zietz
In Berlin passiert grad einiges, was den Fußball der Frauen angeht: Der 1. FC Viktoria Berlin, Hertha BSC und der 1. FC Union haben alle Ambition, in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Den Unionerinnen ist das in der vergangenen Saison gelungen. Mit 22 Siegen aus 22 Spielen und einer Tordifferenz von 140 Toren (145 geschossen, fünf kassiert) wurden sie Meisterinnen der Regionalliga Nordost, die Aufstiegsspiele gegen den SV Henstedt-Ulzburg waren eine ebenso klare Sache.
Du musst guten Fußball spielen, aber der muss auch zu sehen sein.
Jennifer Zietz
Da schon mit dabei und ab jetzt bei jedem Heimspiel: Das Stadion An der Alten Försterei. Im Juni verkündete der Verein, alle Spiele in Köpenick nicht mehr am Fritz-Lesch-Sportplatz auszutragen, sondern in das 20.000 Zuschauer*innen fassende Stadion zu ziehen. Zum Saisonstart ist dort direkt ein neuer Zweitligarekord aufgestellt worden: 5.500 Menschen sahen das 2:2 gegen den Hamburger SV.
Ex-Nationalspielerin Zietz als Geschäftsführerin
Ebenfalls neu: Jennifer Zietz, die 2023 als Leiterin Frauenfußball anfing, ist jetzt Geschäftsführerin Frauen im Bereich Profifußball. „Im Dezember 2022 saß ich auf dem Fahrrad und habe einen Anruf bekommen. Da war mir schon klar, es zieht mich wieder zurück. Man will immer sagen, ‘ich muss mir mal Gedanken machen’. Aber eigentlich wusste ich schon: Das passt“, beschreibt Zietz ihre Anfänge bei Union. Der Willen sei bei allen im Verein zu spüren, nicht zuletzt bei der Thematik des Stadions.
„Die Entscheidung ist sehr gut nach außen hin und natürlich richtig schön für uns im Sport. Aber man muss auch sehen, was das für ein Rattenschwanz dahinter ist: Mitarbeiter, die eigentlich freie Wochenende haben und an 14 Wochenenden zusätzlich mehr im Stadion sein müssen. Der Rasen wird mehrfach bespielt. Der Ticketverkauf muss nochmal neu aktiviert werden. Und dann ist es natürlich so, dass du auch immer gucken musst, spielst du nicht gleichzeitig mit den Männern?“
Wie Zietz ihre Erfahrung bei Union einbringt und wie sie die Möglichkeiten der Unionerinnen in dieser Saison sieht, das hört ihr hier in der aktuellen Folge Die 45!