Südafrikas Karabo Dhlamini links im Bild mit Blick nach unten auf den Ball, den Imane Saoud für Marokko am Fuß führt. Im Hintergrund eine volle Tribüne. Szene aus dem Finale des Women's Africa Cup of Nations 2022.

Women’s Africa Cup of Nations 2024 findet 2025 statt

Die Confederation of African Football (CAF) gab am 21.06.2024 die Termine für den Women’s Africa Cup of Nations sowie den Africa Cup of Nations der Männer bekannt. Beide Turniere finden wie geplant in Marokko statt, es hatte allerdings Schwierigkeiten bei der zeitlichen Ansetzung gegeben, speziell beim Turnier der Frauen. Für dieses war nämlich im internationalen Turnier-Kalender schlicht kein Zeitfenster festgelegt worden.

Durch die Teilnahme von Nigeria und Zambia an Olympia 2024 war eine gleichzeitige Ansetzung im Juli und August quasi unmöglich. Der Guardian berichtete in Person von Osasu Obayiuwana darüber im April und ließ dabei verschiedene Akteur*innen zu Wort kommen, die ein ernsthaftes Bemühen der CAF einen Termin noch in diesem Jahr zu finden in Zweifel stellten. Jetzt ist eingetroffen, was einige von ihnen befürchteten, denn der Wettbewerb wird um rund ein Jahr in den Sommer 2025 verschoben (hier die offizielle Veröffentlichung der CAF dazu) und findet vom 5. bis 26. Juli 2025 statt.

Im Gegensatz zur UEFA hat die CAF in ihren Regularien festgelegt, dass ihre kontinentalen Turniere alle zwei Jahre stattfinden sollen. Überrascht gewesen sein dürfte beim Verband also eigentlich niemand darüber, dass es für das Jahr 2024 eine Ansetzung zu planen gegeben hätte.

Eigentlich soll der zweijährige Rhythmus des Africa Cup genauso liegen, dass den europäischen Wettbewerben aus dem Weg gegangen wird, denn der europäische Fußball reißt sonst alle internationale Aufmerksamkeit an sich. Durch die Verschiebung ins Jahr 2025 finden nun aber die EM in der Schweiz und der Africa Cup in Marokko größtenteils parallel statt. Das war bereits 2022 so: Durch Corona fand die EM in England nicht wie geplant 2021 statt, sondern eben ein Jahr später.

Parallel zur EM in der Schweiz

Während Europa zum drölfzigsten Mal den Fußball der Frauen quasi neu für sich entdeckte und in England eine große Party feierte, gab es die vollen Stadien, die tolle Stimmung, die spannenden Spiele mit hoher Qualität auch in Marokko. Die meisten Fans und Medienleute bekamen das aber maximal am Rande oder erst im Nachhinein mit Blick auf die Zahlen so richtig mit.

Viele Spielerinnen und Trainer*innen, die sich zum Teil nur anonym äußern wollten, waren sich im Laufe des Jahres vor dieser endgültigen Entscheidung einig darüber, dass eine mögliche Verschiebung diese positive Entwicklung zurückwerfen könnte. Kritiker*innen werfen der CAF vor, sich nicht gleichwertig um den Fußball der Männer und Fußball der Frauen zu bemühen.

Durch die Ungewissheit, ob nicht dieses Jahr eventuell doch noch ein Turnier stattfinde, wurden auch sportliche Planungen und Abläufe gestört, denn die nationalen Verbände standen regelmäßig vor der Frage: Können im kommenden FIFA-Abstellungsfenster Freundschaftsspiele angesetzt werden – oder müssen wir das freihalten, für eine mögliche Turniervorbereitung oder gar das Turnier selbst?

Südafrikas Trainerin Desiree Ellis sagte dazu nur wenige Tage vor der Entscheidung des CAF gegenüber Times Live: „Wir machen alles so, wie wir es normalerweise tun – uns auf verschiedene Fifa-Termine vorbereiten und uns auf einen möglichen WAFCON vorbereiten. […] Wir alle hoffen, so bald wie möglich zu erfahren, was passieren wird, denn es wäre fantastisch, wenn man Bescheid wüsste, um sich vorbereiten zu können.“

FIFA-Klub-WM sorgt für Verschiebung beim Turnier der Männer

„Fantastisch“ findet so manch eine*r womöglich auch die Verschiebung des Turniers der Männer. Dahingehend hatte die CAF laut marokkanischen Medienberichten Druck gemacht, den Africa Cup der Männer 2025 im Sommer stattfinden zu lassen. Allerdings plante die FIFA parallel die neu aufgelegte Klub-WM mit 32 Teilnehmern ebenfalls für dieses Zeitfenster. Letztendlich beginnt der Africa Cup deshalb erstmals im Dezember und zieht sich bis in den Januar. Nachdem es in den letzten Jahren bereits immer wieder Ärger mit Vereinen gegeben hatte, die sich weigerten ihre Spieler für das Turnier abzustellen, weil es parallel zur europäischen Saison läuft, dürfte diese Thematik also weitergehen.

Beitragsbild: IMAGO/Shengolpixs

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Annika Becker berichtet als Journalistin unter anderem für OneFootball und sportschau.de über die Bundesliga der Frauen. In ihren Kolumnen für web.de beleuchtet sie die strukturellen Themen im Fußball. Seit 2022 gehört sie zur Jury des Guardian für die Wahl der „100 Best Female Footballers In The World“. Becker ist Teil der Crew von „FRÜF – Frauen reden über Fußball“, ansonsten podcastet sie bei der „Halbfeldflanke“ und ist als Expertin zum Beispiel im DLF oder bei der BBC zu hören. Für den Rasenfunk war sie bei der WM 2023 in Australien. An den Wochenenden findet man sie auch privat meist im Stadion, denn Beckers Fußball-Herz schlägt für zwei Ruhrgebietsvereine: den FC Schalke 04 und die SGS Essen.

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