Flutlicht an! mit Paula Scholz: Ambivalenzen aushalten
Ein wenig stellt Paula Scholz sich einen beruflichen Abschied vom Fußball vor, als sie ihren Job in der KZ-Gedenkstelle Neuengamme antritt, erzählt sie rückblickend, ein Grinsen in der Stimme. Privat bleibt die ehemalige Ultra dem Sport durch die Liebe zum HSV ohnehin verbunden, hinzu kommen Engagements wie jene im Netz E – Erinnerungsarbeit oder bei F_in – FLINTA im Fußball.
„Viele Sachen im Fußball sind eigentlich nicht vereinbar mit meiner politischen Haltung – gleichzeitig will ich auf keinen Fall diesen Fußball aufgeben und sehe da auch viel Potential. Und es gibt total viele Räume, wo ich mich wohlfühle, Leute, die cool sind. Diese Widersprüchlichkeit auszuhalten ist manchmal gar nicht so leicht.“
Paula Scholz im Sport1-Podcast Flutlicht an!
Die Vorstellung erfüllt sich jedoch nicht. Bald wird Scholz, die einige Jahre zuvor als studentische Mitarbeiterin in der Gedenkstelle schon die Ausstellung „Hamburger Fußball im Nationalsozialismus“ mit angestoßen hat, von Kolleg*innen auf die Nähe zum Fußball angesprochen. Schließlich steht eine EM ins Haus – und der Sport eignet sich gut für politische und Bildungsarbeit. Und irgendwie mache die Verbindung ja Spaß, lacht die HSVerin.
Fußball, das bedeute für sie immer, Ambivalenzen auszuhalten. Vieles sei „eigentlich nicht vereinbar mit meiner politischen Haltung“. Gleichzeitig wolle sie diesen Raum keinesfalls aufgeben, weil er viel Potential habe. Und dann sind da noch die tollen Menschen, wie jene im F_in-Netwerk.
In der neuen Folge „Flutlicht an!“ spricht Paula mit Mara über das Aushalten von Widersprüchlichkeiten, Erinnerungsarbeit im Fußball und Frauen-Empowerment.