Paula Scholz, kurzes Pony, die Haare zu einem hohen Dutt auf dem Kopf, steht, mi blauem, offenen Anoraks, grinsend im leeren Block eines Stadions, die Hände leicht auf einen Wellenbrecher abgelegt. Links oben im Bild steht auf schwarzem Hintergrund "Neue Folge", links unten steht "Sport1 Podcast", das "O" von "Podcast" ist ein Mikro. Rechts eingeklingt ins Bild ist das Episodencover von "Flutlicht an!", darauf Mara Pfeiffer, darunter der Schriftzug "Flutlicht an!", wobei das "AN" aussieht wie ein Schalter (rot hinterlegt). Credit: Sigrid Haake/Grafik Sport1

Flutlicht an! mit Paula Scholz: Ambivalenzen aushalten

Ein wenig stellt Paula Scholz sich einen beruflichen Abschied vom Fußball vor, als sie ihren Job in der KZ-Gedenkstelle Neuengamme antritt, erzählt sie rückblickend, ein Grinsen in der Stimme. Privat bleibt die ehemalige Ultra dem Sport durch die Liebe zum HSV ohnehin verbunden, hinzu kommen Engagements wie jene im Netz E – Erinnerungsarbeit oder bei F_in – FLINTA im Fußball.

„Viele Sachen im Fußball sind eigentlich nicht vereinbar mit meiner politischen Haltung – gleichzeitig will ich auf keinen Fall diesen Fußball aufgeben und sehe da auch viel Potential. Und es gibt total viele Räume, wo ich mich wohlfühle, Leute, die cool sind. Diese Widersprüchlichkeit auszuhalten ist manchmal gar nicht so leicht.“

Paula Scholz im Sport1-Podcast Flutlicht an!

Die Vorstellung erfüllt sich jedoch nicht. Bald wird Scholz, die einige Jahre zuvor als studentische Mitarbeiterin in der Gedenkstelle schon die Ausstellung „Hamburger Fußball im Nationalsozialismus“ mit angestoßen hat, von Kolleg*innen auf die Nähe zum Fußball angesprochen. Schließlich steht eine EM ins Haus – und der Sport eignet sich gut für politische und Bildungsarbeit. Und irgendwie mache die Verbindung ja Spaß, lacht die HSVerin.

Fußball, das bedeute für sie immer, Ambivalenzen auszuhalten. Vieles sei „eigentlich nicht vereinbar mit meiner politischen Haltung“. Gleichzeitig wolle sie diesen Raum keinesfalls aufgeben, weil er viel Potential habe. Und dann sind da noch die tollen Menschen, wie jene im F_in-Netwerk.

In der neuen Folge „Flutlicht an!“ spricht Paula mit Mara über das Aushalten von Widersprüchlichkeiten, Erinnerungsarbeit im Fußball und Frauen-Empowerment.

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Mara Pfeiffer begleitet als Journalistin seit vielen Jahren den 1. FSV Mainz 05 mit Analysen und Kolumnen. In TV- & Radio ist sie als Expertin rund um Fußballthemen auf und neben dem Platz zu Gast. Sie gehört zur Crew von „FRÜF – Frauen reden über Fußball“. Für Sport1 spricht Pfeiffer im Podcast „Flutlicht an!“ mit Menschen über Fußball, die zu wenig im Rampenlicht stehen. In ihrer web.de-Kolumne schreibt sie über gesellschaftliche Schieflagen und wie diese sich im Fußball wiederspiegeln. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur und Autorin von neun Büchern, darunter Sachbücher und Krimis rund um Mainz 05, sowie die Biografie von Wolfgang Frank. Das Medium Magazin wählte Pfeiffer bei den Journalist*innen des Jahres im Sport 2022 auf Platz 3.

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