Eine rote Grafikplatte mit einem Muster aus helleren und dunkleren roten grafischen Elementen als Hintergrund, links in der Ecke das Logo "Wortpiratin rot-weiß" rechts das Logo "VRM", links unten in großen, weißen Buchstaben: "Luxusproblem im 05-Tor." Daneben Elvir Smajlovic in blauer 05-Trainingsjacke. Credit: VRM/Felix Ostermann

Elvir Smajlovic: Alter Hase im Tor, neu im Fußball der Frauen

Wenn Elvir Smajlovic von seinem Tor-Trio spricht, kommt der langjährige Keeper schnell ins Schwärmen. Das Besondere sei der Zusammenhalt unter den Dreien. Das, sinniert Smajlovic, den alle nur Smajlo nennen, habe er im Fußball der Männer so nicht erlebt.

Mit Sophie Lindner, Anna Friedrichowitz und Ann-Christin Schäfer trainiert der gebürtige Frankfurter seit dieser Saison die Torhüterinnen des 1. FSV Mainz 05. Alle hätten ein sehr gutes fußballerisches Niveau, lobt er. Als Trainer sei sein Ansatz deshalb vor allem im Bereich Fitness, wo die Frauen sich extrem verbessert hätten. Die Arbeit mit dem Trio stelle ihn vor ein Luxusproblem: Alle könnten das 05-Tor hüten.

„Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Position hier ausfüllen darf.“

Elvir Smajlovic über die Arbeit mit den 05-Torhüterinnen

Derzeit kämpft Friedrichowitz sich nach einer Verletzung zurück, in der Liga steht seit dem Rückrundenstart Lindner im Kasten, im Pokal kam zuletzt Schäfer zum Einsatz. Klares Ziel des Teams, das seit dem Spitzenspiel vom Wochenende mit neun Punkten Vorsprung auf Platz 2 den 1. Rang der Regionalliga Südwest belegt, ist der Aufstieg.

Es wäre auch für Smajlovic das erste Engagement in einer 2. Liga in Deutschland. Im Fußball der Frauen habe er sich zunächst nicht ausgekannt, sagt er offen. Doch Trainer Takashi Yamashita, der letztes Jahr selbst ganz bewusst den Schritt aus dem Fußball der Männer in den der Frauen gegangen ist, habe ihn ebenso neugierig gemacht wie die sportliche Leiterin Nadine Kreß. Inhaltlich ausgetauscht hat Smajlo sich mit Niko und Christos Arnautis, die er von früheren gemeinsamen Stationen kennt.

Was die Spielerinnen alles wuppen, nötigt dem alten Hasen Respekt ab. Seine Aufgabe sieht er auch darin, sie zu unterstützen und ein Gespür dafür zu entwickeln, an welchen Tagen sie noch mit gut gefüllten Batterien zum Training kommen und wann er auch mal einen Gang zurückschalten muss. Die Spielerinnen selbst, so erzählt er, kennen nur einen Weg: Vorwärts, mit Vollgas. Das Gespräch mit Mara und viele bisherigen Folgen ihrer Videokolumne Wortpiratin rot-weiß für die Allgemeine Zeitung findet ihr hier.

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Mara Pfeiffer begleitet als Journalistin seit vielen Jahren den 1. FSV Mainz 05 mit Analysen und Kolumnen. In TV- & Radio ist sie als Expertin rund um Fußballthemen auf und neben dem Platz zu Gast. Sie gehört zur Crew von „FRÜF – Frauen reden über Fußball“. Für Sport1 spricht Pfeiffer im Podcast „Flutlicht an!“ mit Menschen über Fußball, die zu wenig im Rampenlicht stehen. In ihrer web.de-Kolumne schreibt sie über gesellschaftliche Schieflagen und wie diese sich im Fußball wiederspiegeln. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur und Autorin von neun Büchern, darunter Sachbücher und Krimis rund um Mainz 05, sowie die Biografie von Wolfgang Frank. Das Medium Magazin wählte Pfeiffer bei den Journalist*innen des Jahres im Sport 2022 auf Platz 3.

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