Michaela Specht in einer blauen Trainingsjacke der TSG Hoffenheim, sie lächelt leicht und schaut zum linken Bildrand. Hinter ihr sind verschwommen einige Personen und Stadionsitze zu erkennen.

Michaela Specht im Interview über Spielanalyse und Lage der Bundesliga

Wer Hoffenheims Michaela Specht beim Fußball zuschaut, merkt schnell, dass die 27-jährige einen guten Blick für Situationen auf dem Platz hat. Klar, als Innenverteidigerin muss sie das Spiel „lesen“ können. Dass sie dafür aber ein ausgeprägtes Talent hat, fiel auch bei der TSG Hoffenheim auf, wie sie im Interview erzählt. Und so hospitiert Specht nun seit ca. einem halben Jahr in der Spielanalyse der Jugendakademie.

Sie kann nach eigener Aussage aktuell vom Fußball leben, macht aber ähnlich wie Stina Johannes im Interview der Vorwoche darauf aufmerksam, dass es unter den neuen Gegebenheiten der letzten Jahre für junge Spielerinnen immer schwieriger werde, sich ein zweites Standbein aufzubauen.

Michaela Specht hat zur Lage der Liga und den aktuellen Debatten um die Professionalisierung der Bundesliga der Frauen viel zu sagen und durch ihr halbes Jahr in Spanien bei Real Sociedad San Sebastián auch einen direkten Vergleich zu einem Teil der Konkurrenz im internationalen Vergleich. Auch in Spanien sei längst nicht alles gut (die Mindestgehälter dort reichten z.B. für sich genommen auch nicht für den Lebensunterhalt), gerade bei der Trainingsgestaltung könne sich Deutschland aber ein paar Dinge abschauen.

Und die Saison von Hoffenheim? Die TSG gab in der vergangenen Woche bekannt, dass Stephan Lerch ab Sommer nicht wie bisher in Doppelfunktion weitermachen soll. Aktuell ist Lerch sowohl Trainer und Sportlicher Leiter, in Zukunft soll er sich nur noch um letztere Aufgabe kümmern. Vielleicht neben den generellen finanziellen Voraussetzungen auch das ein Faktor für den schwankenden Saisonverlauf der TSG?

Ich weiß nicht, wie viel zeitlicher Aufwand die Position als Sportlicher Leiter mit sich bringt, aber in anderen Vereinen ist es ebenfalls so, dass das getrennt ist. Wir haben zudem kein riesiges Trainerteam, sodass vielleicht auch ein paar Dinge hinten runtergefallen sind, mit denen wir noch ein paar Prozentpunkte hätten rausholen können.

Michaela Specht im Interview mit web.de

Das ausführliche Interview lest ihr hier bei web.de.

Beitragsbild: IMAGO/Eibner

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Annika Becker berichtet als Journalistin unter anderem für OneFootball und sportschau.de über die Bundesliga der Frauen. In ihren Kolumnen für web.de beleuchtet sie die strukturellen Themen im Fußball. Seit 2022 gehört sie zur Jury des Guardian für die Wahl der „100 Best Female Footballers In The World“. Becker ist Teil der Crew von „FRÜF – Frauen reden über Fußball“, ansonsten podcastet sie bei der „Halbfeldflanke“ und ist als Expertin zum Beispiel im DLF oder bei der BBC zu hören. Für den Rasenfunk war sie bei der WM 2023 in Australien. An den Wochenenden findet man sie auch privat meist im Stadion, denn Beckers Fußball-Herz schlägt für zwei Ruhrgebietsvereine: den FC Schalke 04 und die SGS Essen.

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